April 30, 2023

Nachhaltiges Leben muss nicht teuer sein - Ganz im Gegenteil!

Manche Menschen meinen immer noch, dass nachhaltiges Leben entweder bedeutet, dass man nackt bei Wasser und Brot in einer dunklen, kalten Höhle hausen muss. Oder für dieses nachhaltige, verantwortungsvolle Leben viel Geld für entsprechende Produkte und Lösungen ausgeben muss. Dabei ist genau das Gegenteil der Fall!

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Nachhaltiges Leben muss nicht teuer sein - Ganz im Gegenteil!

Manche Menschen meinen immer noch, dass nachhaltiges Leben entweder bedeutet, dass man nackt bei Wasser und Brot in einer dunklen, kalten Höhle hausen muss. Oder für dieses nachhaltige, verantwortungsvolle Leben viel Geld für entsprechende Produkte und Lösungen ausgeben muss. Dabei ist genau das Gegenteil der Fall, wie viele Beispiele aus unserem täglichen Leben beweisen!

Niemand verlangt von irgendjemandem, dass er von 180 auf 0 herunterbremst

Nachhaltiges Leben und Wirtschaften ist ein Lernprozess. Bei dem es auf kleine Schritte ankommt und in dem nicht jeder von heute auf morgen zu 100% komplett seine Lebensweise ändern muss. Und bei dem eine Anpassung des eigenen Verhaltens um 50%, 30% oder 10% nicht "nichts". Sondern immer mehr als NULL.

Es gibt nichts gutes, außer man tut es!

Es gibt nichts gutes, außer man tut es! Diese Empfehlung von Erich Kästner fiel mir vor kurzem wieder ein, als ich eine Talk Show im Fernsehen verfolgte, bei der es um den Klimawandel ging. Und bei der junge Menschen, Politiker und Wissenschaftler munter diskutierten und stritten und meistens aneinander vorbei redeten. Ob es den Klimawandel überhaupt gibt, über dessen möglich Ursachen und ob und was wir tatsächlich dagegen unternehmen könnten. Und je länger die Diskussion dauerte, umso wütender wurde ich. Wieder einmal wurden das Wetter (welches sich fast täglich ändert) und das Klima (bei dem die Veränderungen seit Jahrzehnten festzustellen sind) munter durcheinander gewirbelt, Pseudo-Wissenschaftler zitierten obskure Statistiken und angebliche "Profis" (Politiker im fortgeschrittenen Alter) fuhren jungen Menschen hochnäsig und arrogant über den Mund. Wenn diese vehement forderten, dass auch die Politik endlich handeln sollte, statt nur zu beschwichtigen und die Interessen der Auto- und Kohleindustrie zu vertreten.
Bei der Fortsetzung dieser Diskussion in den angeblich "Sozialen Medien" wurde es dann ganz skurril. Die meisten Diskussionsteilnehmer*innen waren sich zwar einig, dass "irgendetwas" passieren sollte, aber wiesen die Verantwortung für eine eigene Veränderung weit von sich. "Was kann ich denn schon tun, einer alleine verändert doch nichts". So und ähnlich waren die Aussagen, getreu dem "Sankt Florians-Prinzip", welches zumindest in Bayern noch gebräuchlich ist: "Heiliger Sankt Florian, verschon mein Haus, zünd´s andere an".
Ja, das stimmt schon, dachte ich mir. Auch ich alleine kann wenig ändern, aber was wäre, wenn ich nicht alleine wäre? Und sich viele, sehr viele (endlich) aufraffen würden, die Verantwortung für den Erhalt unserer Erde - und damit für unsere Nachkommen - nicht immer auf andere schieben würden. Oder darauf warten, dass "irgendjemand" schon "irgendwelche" großartigen Maßnahmen verabschiedet, welche dann großartige Änderungen bewirken würden. Und dabei natürlich genau die Maßnahmen, von denen man selbst nicht betroffen ist (Sie wissen schon, der Heilige Florian....).
Am nächsten Tag hatte ich im Rahmen einer Familienfeier eine ähnliche Diskussion, bei der mich mein Schwager darauf ansprach, was ich denn konkret mache, ausser (wie viele andere) "kluge" Reden zu schwingen und die Welt verbessern zu wollen. Gute Frage, antwortete ich ihm, vermutlich immer noch zu wenig. Aber zumindest bei dem, was ich ändern kann, versuche ich es, zum Beispiel:

Nachhaltig produzierte Produkte verwenden - Reparieren - Recyceln - Wiederverwenden: Das magische Viereck

Auch wenn man sehr gerne Verzicht üben möchte - Manchmal muss es einfach ein neues Produkt sein. Wenn dies der Fall ist, dann sollte man aber zumindest darauf achten, unter welche Kriterien diese Produkte hergestellt wurden. Ob diese im Zweifel aus recyceltem Material bestehen, ohne großen Aufwand repariert werden und am Lebensende eben wieder recycelt und damit in einem anderen Produkte wieder zum Leben erweckt werden können.

Was können wir sonst noch in unserem Alltag tun, welche kleinen Schritte mit großer Wirkung sind noch möglich?

1) Weniger mit dem Auto fahren - Und wenn, dann langsamer

Innerorts (ich lebe in Potsdam) so gut wie immer mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln, mit dem eigenen Fahrrad, oder einfach zu Fuß gehen. Ist zwar nicht immer einfach, kann aber gut funktionieren, wenn man es gut plant. Und ist außerdem viel gesünder, man sieht endlich mehr von der Stadt und trifft dabei sogar (manchmal) nette Menschen. Und wenn ich beruflich in ganz Deutschland unterwegs bin, versuche ich meine Reisen tatsächlich mit der Deutschen Bahn durchzuführen. Ja, mit dem Verkehrsmittel, welches so oft (auch berechtigt) gescholten wird. Aber auch hier ist Planung alles. Wenn man z.B. immer einen ICE früher als nötig nimmt, dann hat man schon einen gewissen Puffer eingeplant. Und lieber verbringe ich Zeit bei einer Verspätung im Zug (wo ich arbeiten, lesen, entspannen oder essen kann), als bei einem Stau auf der Autobahn. Wo ich mich eben nicht entspannen kann, sondern mich noch zusätzlich aufrege.
Und wenn ich tatsächlich gezwungen sein sollte, weite Strecken mit dem Auto zu fahren, dann versuche ich, auf mein Tempo zu achten. Meistens nie schneller als 140 km/h, so oft es geht, immer einen Gang höher, als normalerweise üblich. So fahre ich nicht nur entspannter (und sicherer), sondern verbrauche deutlich weniger Benzin, so um die 5 l für 100 Kilometer ist der Durchschnitt

2) Weniger fliegen - In Deutschland, in Europa, generell

Über das entspannte - und kostengünstige, wenn man die entsprechenden Ermäßigungen in Anspruch nimmt - Reisen mit der DB im Vergleich zum Auto hatte ich schon geschrieben. Der Vergleich Zug gegenüber dem Flugzeug ist ähnlich. Die Anfahrt zum Flughafen, der Stress und Zeitverlust bei der Parkplatzsuche (teuer!!!), beim Einchecken und bei der Sicherheitskontrolle, keine Entspannung während des Fliegens möglich, von konzentriert arbeiten ganz zu schweigen. Nach der Landung das ganze dann "rückwärts" und wieder horrende Kosten (z.B. Taxi vom Flughafen München in die Innenstadt). Deswegen: Von vielleicht zwanzig Reisen in Deutschland, absolviere ich höchstens zwei mit dem Flieger.
Und weite Urlaubsreisen haben wir schon lange aufgegeben. Wir leben ja dort, wo andere Menschen gerne Urlaub machen. Mit dem "Neuen Garten" am "Heiligen See", dem Park Sanssouci, dem Babelsberger Park (alles "Weltkulturerbe"), dem "Holländischen Viertel" oder den vielen Ausflugsmöglichkeiten zu Lande oder zu Wasser. Deswegen zieht es uns schon lange nicht mehr "irgendwo" hin, wo Menschenmassen auf einen "lauern", viel Zeit mit An- und Abreise vergeudet wird, man nicht im eigenen Bett schlafen kann und man bald wieder die Annehmlichkeiten der Heimat vermisst. Ach so, beinahe hätte ich es vergessen: Von Kreuzfahrten habe ich immer geträumt. Aber je älter ich werde, um so langweiliger erscheint mir dieses "Fressen auf Schiffen" von Hafen zu Hafen. Und dass meine liebe Ehefrau schon beim Dampferfahren auf der Havel seekrank wird, hat meine (unsere) Entscheidung gegen diese Art des Reisens zumindest nicht  erschwert... :-))

3) Weniger Fleisch und Wurst - Mehr Gemüse und Obst (aber von "daheim")

Was hat das jetzt mit dem Klimawandel zu tun? So werden sich manche fragen, die bei diesem Thema höchstens an das Leid der Tiere und an die eigenen Gesundheit denken. Aber nicht beachten, dass nicht nur die Aufzucht der Tiere wertvolle Energie (Diesel für den Trecker, Strom für die Stallanlagen,... ) frisst. Sondern auch deren Transport in die Schlachtung und die Verpackung für das "Endprodukt". Und wer Statistiken über die Abgabe von Methan über die Ausscheidungen von Rindern liest, der wird noch mehr verstehen, was ich meine.
Das heißt jetzt nicht, dass ich jetzt plötzlich zum Veganer geworden bin, aber wir essen jetzt bewusster. Statt den üblichen Brötchen mit Wurst, Eiern und Schinken zum Frühstück gibt es jetzt (selbstgemachtes) Bircher Müsli. Mittags den selbstgepressten Smoothie und eben nicht mehr jeden Abend Wurst oder Fleisch. Sondern mehr Salate, mehr Obst, Gemüse und öfters einfach mal eine Portion Nudeln mit Sauce. Wobei es plötzlich auch nicht mehr wichtig ist, jeden Tag Ananas, Erdbeeren, Kiwi, Himbeeren, oder Pfirsich essen zu müssen. Ein "normaler" Apfel aus lokalem Anbau und saisonales Gemüse tun genauso ihren Dienst. Angenehmer Nebeneffekt dieser winzigen Maßnahme gegen den Klimawandel: Ich fühle mich besser und meiner Gesundheit und Figur hat es auch nicht geschadet, ganz im Gegenteil.

4) Bewusster einkaufen - Bei Elektrogeräten besonders

Bei Neuanschaffungen achte ich konsequent auf Energiesparende Geräte. Die zwar im Einkaufspreis etwas teurer sind, als "Energiefresser", aber diesen Nachteil über die Lebenszeit locker wettmachen. Egal, ob es sich um Kühl-/Gefrierschränke, Waschmaschinen, Trockner, Staubsauger oder andere Kleingeräte handelt. Die Auswahl ist riesig, der "Umstellungs-Aufwand" gering.

5) Nachhaltig produzierte Produkte zu einem attraktiven Preis einkaufen - Eine der besten Quellen dazu!

Ist das die Quadratur des Kreises - Nachhaltig produziert und sogar günstiger, als konventionell hergestellte Produkte? Nein, ist es nicht! Zwischenzeitlich gibt es einige Anbieter, die sich auf besonders nachhaltige Produkte konzentriert haben. Und diese zu besonders attraktiven und günstigen Konditionen anbieten.
Wie zum Beispiel die Plattform Nachhaltige Deals. Hier gibt es Kriterien, wann ein Produkt tatsächlich als nachhaltig bezeichnet werden kann und jeden Tag werden Dir nachhaltige Produkte, Marken, Unternehmen und Visionen vorgestellt.
In der Deal-Rubrik findest Du laufend aktuelle Gutschein – und Rabattaktionen zum Beispiel aus den Bereichen nachhaltige Mode, Naturkosmetik, sanfter Tourismus, Essen & Trinken, ressourcenschonende Technik, oder ökologischer Haushalt.

Und hier wird auch bewiesen, dass nachhaltige Produkte oft günstiger sind, als 08/15 Markenprodukte. Das liegt auch daran, dass es sich bei den nachhaltigen Produkten oft um kleine Unternehmen handelt, die das Geld lieber in die Menschen, oder das Produkt stecken, als in milliardenschwere Werbekampagnen und in dubiose Greenwashing Kampagnen.

6) Was fällt Ihnen sonst noch ein?

Jetzt könnte ich noch "ellenlange" Sätze über das Sparen von Energie beim Heizen (Wärmedämmungen, Einsatz von Wäremepumpen statt öl- und Gasheizungen), beim Kochen (entsprechendes Geschirr, Herde,...), beim Wasserverbrauch (Duschen statt Baden) oder bei anderen "Vergnügungen" (das beliebte "Grillen") schreiben. Aber dazu fällt Ihnen bestimmt noch mehr ein, wie mir. Vielleicht wollen Sie ja Ihre speziellen Tipps auch mit uns teilen. Zumindest ich würde mich darüber sehr freuen! :-))

Aber ich alleine kann doch die Welt nicht retten??!!

Soweit so gut, werden Sie jetzt sagen: Das "bisschen" Ersparnis beim Autofahren, durch veränderte Essgewohnheiten, oder statt jeden Tag einem ausgiebigen Vollbad schnell unter die Dusche. Was soll das bringen, die größten Umweltsünder sind sowieso die Chinesen, US-Amerikaner, Inder oder Brasilianer? Die bald den kompletten Regenwald abgeholzt haben werden und sich wie viele andere einen "Dreck" um ihren verursachten Dreck scheren.
Damit haben Sie prinzipiell recht, aber auch nur teilweise. Weil wir in den sog. zivilisierten Ländern die letzten Jahrzehnte unsere Probleme in die sog. Entwicklungsländer exportiert haben. So lassen wir zwischenzeitlich fast alle Konsumgüter, Textilien, Elektrogeräte oder Möbel weit weg von uns produzieren. Und damit auch den entsprechenden "Dreck", der durch die die Produktion und den Transport um die halbe Welt erzeugt wird. Wobei wir wieder bei unserem "Heiligen" (dem Florian, Sie wissen schon...) wären. Stellen Sie sich einfach mal vor, dass nicht nur Sie und ich versuchen, ein bisschen "weniger" von allem zu verbrauchen und mehr zu gebrauchen. Was wäre, wenn vielleicht von den gut 50 Millionen Erwachsenen in Deutschland jeder "nur" 10% an Energie einsparen und/oder seine Lebensgewohnheiten um diese 10% anpassen würde. Von 50% ganz zu schweigen, von allen bald 8 Milliarden Menschen, die auf unserer Welt leben, ganz abgesehen
Einen Versuch wäre es zumindest wert. Auch wenn dieser Versuch am Ende plötzlich "nur" bedeuten würde, dass sie sich nicht nur besser fühlen, sondern dass es Ihnen plötzlich deutlich besser geht. Eine bessere Gesundheit, mehr Lebensfreude, ein glücklicheres "Sparschwein" und vielleicht sogar das Erleben einer besseren Umwelt und Natur. So wie es nicht nur Erich Kästner empfohlen hat, sondern auch Mahatma Gandhi: "Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt."
Wäre schon irgendwie cool, oder was meinen Sie?

#klimawandel #diegrünecommunity #recycling #zerowaste #reuse #reduce #minimalismus #kreislaufwirtschaft

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